St. Johannisloge

Zum Goldenen Schiff

gegründet am 11.März 1771 in Berlin

Die Geschichte der Johannisloge "Zum Goldenen Schiff"



Die Johannisloge "Zum Goldenen Schiff" gehört zu den ältesten Logen unseres Freimaurer-Ordens. Sie wurde am 11. März 1771 gegründet. Gründer und Stifter und auch ihr erster Vorsitzender Meister war der kgl. preußische Kriegsrat Burchard Ludewig Werner Cramer, der zuvor schon an der Stiftung der Johannislogen "Minerva" und "Zu den 3 Goldenen Schlüsseln" beteiligt war. Er war auch Mitstifter der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland".

Dem Berufsstand ihres Stifters zufolge, waren die Mitglieder der Loge fast ausschließlich preußische Offiziere. Die ersten Logenarbeiten fanden - gemeinsam mit den Johannislogen "Zu den 3 Goldenen Schlüsseln" und "Zum Pegasus" - in der Grünstraße 11 in Berlin, der Wohnung des Gründers und Großmeisters der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland", des Br. v. Zinnendorf statt.

Unter den Mitgliedern der Johannisloge "Zum Goldenen Schiff" finden sich große Namen der deutschen Geschichte. Der heute noch bekannteste ist wohl der des Generals Gerhard Johann David v. Scharnhorst.

Der beruflich bedingte ständige Wechsel der Mitglieder, die als Offiziere häufiger versetzt wurden, ist wohl dafür verantwortlich, daß von den ersten Jahren der Loge keine Protokollbücher erhalten sind. So ist auch nicht bekannt, welche Umstände und Absichten zu dem Logennamen "Zum Goldenen Schiff" geführt haben.

Die Hammerführung des ersten Logenmeisters, Br. Cramer, der vom 27. Dezember 1814 bis zu seinem Tod am 31. August 1815 zugleich als Ordensmeister der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland vorstand, währte 44 Jahre.

Die Geschichte einer Loge wie die des "Goldenen Schiffes", bzw. die Geschichte der ganzen Freimaurerei überhaupt, wird überstrahlt von dem Glanz der vielen bedeutenden Männer, die ihr angehört haben und der großen Zahl ihrer Mitglieder. Vergessen wird darüber von uns heutzutage nur zu leicht, mit welchen Schwierigkeiten die Logen in den früheren Zeiten zu kämpfen hatten, und daß die Arbeit oft nur durch die Treue und die Opferbereitschaft der Brüder möglich war. Eine Protokollnotiz von 1776 berichtet zum Beispiel darüber, daß die Brüder des "Goldenen Schiffes" sich verpflichteten, Brennholz beizusteuern, damit die Logenräume geheizt werden könnten. Vor allem waren es aber immer wieder die politischen Wirren, die die Arbeit der Loge zeitweise nahezu zum Erliegen brachten.

So zeigt sich die Geschichte der Loge in einem ständigen Auf und Ab, Höhen und Tiefen, die 1935 mit der Zerschlagung der Freimaurerei und der Auflösung der Loge zum absoluten Tiefpunkt führte. Auch nach der Wiederaufnahme der Arbeit am 9. März 1946 war die Loge keineswegs frei von Sorgen und Problemen. 1964 schloß sie sich mit der Johannisloge Zum Pegasus zusammen, die ihrerseits 1972 zusammen mit der Johannisloge Kurfürstin Luise Henriette eine Logenvereinigung bildete, um zu überleben.

Erst am 2. November 1988 wurde das "Goldene Schiff" wieder als selbständige Loge in Arbeit gesetzt.

Um so dankbarer und glücklicher sind die "Schiffer", daß ihre Loge sich unübersehbar im Aufwind befindet, oder, um dem Namen der Loge auch bildlich gerecht zu werden, daß ein günstiger Wind nun ihre Segel füllt und das "Goldene Schiff" gute Fahrt macht.



GOETHE - Antiepirrhema

So schauet mit bescheidnem Blick Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt!
Der ewigen Weberin Meisterstück, Das hat sie nicht zusammengebettelt,
Wo ein Tritt tausend Fäden regt, Sie hats von Ewigkeit angezettelt;
Die Schifflein hinüber, herüber schießen, Damit der ewige Meistermann
Die Fäden sich begegnend fließen. Getrost den Einschlag werfen kann.